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Zugreifen erlaubt: Nathan Hunter erklärt das Konzept des Foodway Gardens im Concrete Plant Park.

Zugreifen erlaubt: Nathan Hunter erklärt das Konzept des Foodway Gardens im Concrete Plant Park. Foto: Dörte Nohrden/dpa-tmn/Archivbild

New Yorks grüne Oasen Ab zur Beeren-Ernte in die Bronx

Der «Big Apple» steht vor allem für Trubel. Doch New York kann auch anders. Wir nehmen sie mit zu vier Ruheoasen, die Erholung bieten und überraschen: mit Kunst, Kräutern und Panoramen.

Popsängerin Alicia Keys besingt New York als «Concrete Jungle», als Dschungel aus Beton also. Tatsächlich scheint die 8,8-Millionen-Metropole zwischen Hudson River und Rockaway Beach allein aus einer Skyline von Wolkenkratzern zu bestehen.

Doch New York ist mehr als Glas und Beton: 14 Prozent der Stadt sind bedeckt mit Grünflächen. Kleinere und größere Parks sind auch abseits des berühmten Central Parks versteckt und geben Einblicke in weniger bekannte Seiten der US-Metropole.

Hängematte mit Blick auf die Skyline

Eine nur achtminütige Fährfahrt von der Südspitze Manhattans entfernt, liegt eine oft übersehene Oase New York Citys: Governors Island. Wer auf der 70 Hektar großen, autofreien Insel anlandet, hat einen Weitblick auf die Skyline und die Freiheitsstatue.

Seit Ende des 18. Jahrhunderts war hier eine US-Militärbasis; ein Grund, weshalb die geschichtsträchtige Insel lange Zeit gar nicht auf Landkarten verzeichnet war. In der ehemaligen Kaserne Liggett Hall wird von diesen Zeiten erzählt. Die Insel ist seit 2014 für die Öffentlichkeit zugänglich.

Seither sie geprägt von Kunst-, Kultur- und Naturschutzprojekten und einer außergewöhnlichen Parkanlage aus der Feder des niederländischen Landschaftsarchitekten Adriaan Geuze. Westlich von der Liggett Hall können Besucher heute von vier Hügeln auf die Skyline schauen.

Im Parkbereich Hammock Grove kann man in versteckt gelegenen Hängematten baumeln. Lohnenswert, gerade auch für Kinder, ist der «Teaching Garden», eine Art Gartenschule. Die «Friends of Governors» bieten kostenlose, einstündige Walking Touren über die Insel an. Auch Leihräder können gemietet werden.

Auszeit in Astoria

Schon die Anreise zum Socrates Sculpture Park kann ein Genuss sein. Wer bereits am Pier 11 (Station Wall Street) im Süden Manhattans auf die Fähre hüpft, nähert sich New Yorks größtem Stadtteil Queens in schönster Weise. In 48 Minuten führt die Minikreuzfahrt unter vier Brücken hindurch, von der Brooklyn bis zur Queensboro Bridge und beschert Ausblicke auf die Stadt beiderseits des East Rivers.

Angelandet am Pier in Astoria, ist es nur ein kurzer Fußmarsch zum Socrates Sculpture Park. Dass hier am Flussufer bis in die späten 1980er Jahre nicht mehr als eine Müllhalde war, ist heute kaum noch vorstellbar. Einer engagierten Nachbarschafts- und Künstlercommunity ist es zu verdanken, dass ein Park entstand, der zugleich ein angesehenes Open-Air-Museum ist. Mehr als 1000 Künstlerinnen und Künstler haben hier bereits Installationen präsentiert.

Im Sommerprogramm stehen neben Kunst- und Gartenprojekten auch kostenlose Aktivitäten wie Kurse zu Yoga und Meditation und sogar Kanutouren, die am nebenan gelegenen Hallett's Cove Beach starten. Bei alldem genießen Besucher einen Panoramablick über Roosevelt Island hinweg bis zur Upper East Side Manhattans.

Beeren statt Beton

Es ist ein surrealer Ort voller Kontraste: Der Concrete Plant Park am Bronx River ist New Yorks erster öffentlicher «Foodway». In diesem Gemeinschaftsgarten zwischen Fluss und Amtrak-Bahngleisen darf ein jeder Kräuter und Früchte ernten.

«Bis Ende der 1980er Jahre war dies noch ein großes Betonwerk», sagt Projektkoordinator Nathan Hunter und zeigt auf die verbliebenen, riesigen rostroten Zementsilos. «Dann wurde die Anlage geschlossen und der verlassene Platz zu einem traurigen Ort samt Müllhalde und Drogenumschlagplatz.» Nach Anwohnerprotesten eröffnete die zuständige Behörde NYC Parks 2009 hier schließlich eine neue Grünanlage.

«Hier wurde komplett neue Erde eingebracht», sagt Hunter, während er süßliche Kleeblüten nascht. Inzwischen können Besucher durch ein duftendes Meer von Blumen, Beeren und Heilkräutern wie Salbei und Kamille flanieren. «Wir wollen der vernachlässigten Community der Bronx mit dem Projekt auch Liebe schenken. Das kennen die Leute gar nicht mehr», sagt Hunter.

Anfahrt: Mit U-Bahn (Subway) Nummer 6 bis zur Station Whitlock Avenue fahren.

Kraftoase am Hudson River

Die Aussicht von der Pergola in Wave Hill am nordwestlichen Ende der Bronx lässt sich nur als spektakulär bezeichnen: Vom höchsten Punkt des Parks schweift der Blick gen Westen über weitere Gartenebenen, den glitzernden Hudson River und heftet sich an die bewaldeten Basalt-Steilklippen von New Jersey: «The Palisades».

Für Erholungssuchende und Gartenliebhaber gibt es auf einer New-York-Reise wohl kaum etwas Schöneres, als durch diese herrliche Grünanlage zu laufen. Die Geschichte des Parks reicht zurück ins Jahr 1836, als der Anwalt William Lewis Morris hier ein Grundstück erwarb und das Wave Hill House erbaute. Später zählten Theodore Roosevelt oder Mark Twain zu den Gästen des Hauses, das ein Café mit herrlicher Terrasse beherbergt.

Wave Hill ist der beste Beweis für die Vielfalt der ausgesprochen grünen Bronx. Der unweit gelegene Van Cortlandt Park sowie der Pelham Bay Park im Osten des Boroughs zählen zu den größten New Yorks.

Anfahrt nach Wave Hill: mit der «Hudson Line» der North Metro Railroad von der Grand Central Station. Bereits die nur halbstündige Fahrt bietet Ausblicke auf Harlem River und Hudson River. Von der Station Riverdale ist es ein kurzer Fußmarsch den Hügel hinauf.

New York City

  • Anreise und Formalitäten: Direktflüge nach New York gibt es von verschiedenen deutschen Flughäfen.
  • Einreise: Urlauber und Urlauberinnen aus Deutschland benötigen einen Reisepass (gültig bis mindestens sechs Monate nach geplanter Rückreise) und müssen sich online eine elektronische Einreiseerlaubnis (Esta) besorgen. Weiterhin muss eine vollständige Covid-19-Impfung nachgewiesen werden, zudem brauchen Einreisende ab 2 Jahren einen aktuellen negativen Corona-Test. Infos gibt es etwa auf der Website der US-Botschaft.
  • Übernachtungen: Ein Einzel- oder Doppelzimmer in einem YMCA gibt es ab umgerechnet circa 100 Euro pro Nacht. Neben diesen Hostels zählen private Unterkünfte zu den günstigeren Alternativen ab rund 80 Euro pro Person und Nacht. Preise für ein schönes Einzel-/Doppelzimmer in einem Hotel starten bei umgerechnet etwa 160 Euro; günstiger ist es in Queens oder der Bronx.
  • Tipp: Bei der Wahl der Unterkunft unbedingt auf eine gute Anbindung mit der U-Bahn (Subway) achten.

Unterwegs mit einem «Local»: Noch mehr Spaß macht es, die fünf Boroughs New Yorks in Geleit eines ortskundigen Locals zu erkunden. Dafür am besten rechtzeitig bei den ehrenamtlichen Big Apple Greeters anfragen: https://www.bigapplegreeter.org

  • Informationen: NYC & Company c/o Aviareps Tourism, Josephspitalstraße 15, 80331 München (E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; Website: https://www.nycgo.com)
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